Deutschland von ganz oben bis ganz unten, zu Fuß!  

Eigentlich war für 2021 etwas anderes geplant, doch Corona verhinderte es ein weiteres Mal.

Wegen sich stets ändernder Infektionszahlen und den Regelungen dadurch,  entschieden wir uns daher im eigenen Land zu bleiben. Alles andere wäre zu unsicher gewesen.

Startpunkt sollte Flensburg sein,  die Alpen das Ziel,  genauer gesagt König Ludwigs Märchenschloss Neuschwanstein.

Start am 21.5.2021 in Flensburg.

Im Ziel am 29.6.2021 Schloss Neuschwanstein bei Füssen.

Die zurückgelegte Distanz 1402 Km in 42 Tagen.

Die ersten 300 Km bis Bremen wurde ich von meiner Frau Susanne begleitet.

Am sehr schönen historischen „Ochsenweg“ ging es bis Rendsburg, ab hier dann am Nordostseekanal weiter bis Brunsbüttel.

Mit der Elbfähre setzten wir nach Cuxhaven über.  Ab jetzt ging es etwas südwestlich am Wattenmeer entlang bis Bremerhaven.

Hier mündet die Weser in die Nordsee.

Bis hierher hatten wir mit einem für den Mai und auch für den Norden außergewöhnlich schlechtem Wetter zu kämpfen.

Es war kalt, windig und nass.  Alles was wir an Kleidung dabei hatten trugen wir oft in mehreren Schichten übereinander. 

Bei etwas besserem Wetter ging es nun die Weser stromaufwärts bis Bremen, hier verließ mich Susanne nach gemeinsamen 300 Km.

Sie musste leider wieder zur Arbeit. 

Leicht fiel es mir nicht gerade nun allein weiter zu "hatsch'n",  zwei Tage brauchte ich um wieder in den "Vorwärts-Modus" zu kommen.  Dann war die Neugier wieder da um die nächste Flussbiegung zu schauen, unbekannte Städte und Gegenden zu durchwandern.

Immer der Weser stromaufwärts folgend, an den Orten Verden, Hoya, Drakenburg, Nienburg, Stolzenau, Minden, Hameln, Höxter vorbei bis Hann.- Münden, ein malerischer Ort mit unzähligen schmucken Fachwerkhäusern.

Hier mündet die Fulda und die Werra in die Weser.  Ich folgte nun der Fulda über Kassel, Melsungen, Bad Hersfeld, Fulda bis Ebersburg.     

Die Rhön nun (anstrengend) durchquerend, wanderte ich im wunderschönen Sinntal bis nach Gemünden am Main. 

Bei Wertheim bog ich nun ins Taubertal mit den idyllischen Orten Tauberbischofsheim, Lauda, Bad Mergentheim und

Rothenburg ob der Tauber ein.

Weitgehend ging es nun an der Wörnitz über Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Nördlingen bis Donauwörth weiter.

Bei Gersthofen erreichte ich den Lech, an ihm über Augsburg, Landsberg, Schongau, Peiting dann mein, unser Ziel,

den Forggensee gegenüber dem Märchenschloss Neuschwanstein.

Hier traf ich am 29.6.2021 gegen 10:00 Uhr ein, kaum 10 Minuten später auch meine Susanne, die versprochen hatte, mich mit dem Auto wieder heimzuholen. 

Bei strömenden Regen brach ich an diesem Morgen zur letzten Etappe auf, der Himmel dunkelschwarz.

Mit jedem Kilometer wurde es jedoch immer heller.  Wenige Minuten vor dem Ziel brach dann langsam die Sonne durch die Wolken.  Mystisch, wie bei einer Wagner - Inszenierung wurde der See und die umliegenden Berge in ein unwirkliches,

magisches Licht getaucht.

Es schien als wäre diese Szene extra für mich bereitet worden, ich bekam Gänsehaut.

Als Susanne ca. 10 Minuten später am verabredeten Treffpunkt eintraf, strahlte die Sonne vom nun fast wolkenlosem Himmel.

1402 Km lagen hinter mir,  mein 69 Jahre alter Körper lief wieder wie eine Maschine, oft über 10 bis 12 Stunden täglich!

Ich war grenzenlos dankbar!

Walter Wärthl

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